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Pädakustiker: Hörakustik für Kinder und Jugendliche
Bei der Pädakustik handelt es sich um einen Teilbereich der Hörakustik, der sich auf die Hörversorgung von Kindern fokussiert. Von 1000 Kindern sind ein bis zwei Kinder bereits bei der Geburt hörgeschädigt. Hieraus resultiert eine Gefahr für die persönliche sowie sprachliche Entwicklung des Kindes, weshalb eine frühzeitige, aktive Hörförderung zum Vorbeugen von Sprachentwicklungsproblemen bedeutsam ist. Hörakustiker, die auf die Behandlung hörgeschädigter Kinder spezialisiert sind, werden Pädakustiker genannt. Das Berufsfeld der Pädakustik erfordert neben Wissen über Besonderheiten des Gehörgangs von Kindern und Säuglingen vor allem Feingefühl im Umgang mit den kindlichen Patienten und ihren Eltern.
Voraussetzungen und Weiterbildung zum Pädakustiker
Um eine Weiterbildung vom Hörakustiker zum Pädakustiker zu durchlaufen, ist eine dreijährige Berufserfahrung oder ein Hörakustik-Meistertitel vorausgesetzt. ‘Pädakustiker’ ist bisher noch kein geschützter Begriff, dementsprechend können sich Hörakustiker auch ohne Weiterbildung als Pädakustiker bezeichnen. Die Weiterbildung beinhaltet sowohl theoretische und rechtliche als auch praktische Inhalte, die zum einen medizinisches Wissen zur kindlichen Hör- und Sprachentwicklung umfassen, zum anderen praktisches Anwendungswissen zur Messung des Hörverlusts und der Hörgeräteanpassung bei Kindern.
Darüber hinaus müssen Kompetenzen im Umgang und der Kommunikation mit Kinderpatienten sowie das nötige Feingefühl für den Einbezug der Eltern erlernt werden. Diese Komponenten werden im Rahmen eines pädagogischen Lernblocks thematisiert. Innerhalb der Behandlung wird eine ganzheitliche Betrachtung des Kindes intendiert, bei der auch mögliche begleitende, beispielsweise logopädische, Therapiemöglichkeiten einbezogen werden. Hierfür ist das Wissen über weiterführende Therapiemaßnahmen vorausgesetzt, psychologische Kenntnisse unterstützen darüber hinaus die sensible Beratung. Eine erfolgreiche Untersuchung von Kindern ist nur möglich, wenn das nötige Fachwissen mit kindgerechtem Arbeitsmaterial ergänzt wird.
Pädakustiker finden
Es ist davon auszugehen, dass zum Pädakustiker weitergebildete Hörakustiker über die nötige Kompetenz zur Behandlung von Säuglingen und Kindern bis 17 Jahren verfügen. Bei der Wahl des geeigneten Akustikers ist die geografische Lage ein valider Entscheidungsfaktor. Da mit relativ häufigen Besuchen zu rechnen ist, sollte der Pädakustiker nach Möglichkeit mit geringer Fahrtzeit erreichbar sein. Viel wichtiger ist jedoch, dass sich Kind und Eltern gut aufgehoben fühlen und eine Vertrauensbasis zum Behandelnden aufbauen können. Ein gutes Gefühl ist vor allem für das Wohlbefinden des Kindes entscheidend und wirkt sich positiv auf den Behandlungsprozess aus.
Schwerhörigkeit bei Kindern
Ein bis zwei von 1000 Kindern sind bereits bei der Geburt hörgeschädigt. Verschiedene Anzeichen können bei Kindern Hinweise auf eine Hörminderung geben:
- Fehlende Versuche, Gesprochenes zu imitieren
- Desinteresse bei Geräuschen oder Musik
- Starke Konzentration beim Zuhören
- Sehr lautes Sprechen
- Fehlende Reaktion bei Ansprache des Kindes
Auslöser sind vielfältig und reichen von Erkrankungen der Mutter (z.B. Toxoplasmose, Zytomegalie, Röteln) über Komplikationen bei der Geburt (z.B. Sauerstoffmangel) bis hin zu Kinderkrankheiten (z.B. in seltenen Fällen Masern und Mumps). Ebenfalls können genetische Defekte die Wahrscheinlichkeit einer Schwerhörigkeit pränatal erhöhen. Im Kindesalter stellen Mittelohrentzündungen oder übermäßiger Lärm weitere Risikofaktoren für Hörschädigung dar.
Zur frühzeitigen Feststellung von Hörproblemen sollten alle zur Pädakustik zählenden Tests in den U3- bis U8-Untersuchungen wahrgenommen werden. Diese werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen. Eine möglichst frühe Feststellung kann zum Behandlungserfolg der Hörversorgung beitragen und potenziell negative Einflüsse auf die (Sprach-)Entwicklung des Kindes verhindern.
Hörgeräte für Kinder
Mithilfe des Pädakustikers werden geeignete Hörgeräte für die kindlichen Patienten ausgesucht und angepasst. Die Geräte unterscheiden sich von Erwachsenengeräten in Form, Farbe und Ausstattung. Für Kinder kommen aufgrund des wenig Platz bietenden Gehörgangs keine IdO-Hörgeräte infrage. Farblich ist das Spektrum hingegen erweitert: Eine Palette an bunten Farben steht zur Wahl, um besonders ansprechend auf die jungen Träger zu wirken. Damit die Hörschädigung dem kindlichen Spiel nicht im Weg steht, sind Kinderhörgeräte robust, staubresistent und wasserdicht. Zusatzzubehör sorgt obendrein für Sicherung, die einem Verlieren vorbeugt.