Hörgeräte und Demenz | MySecondEar

Hörgeräte und Demenz

Eine Studie der John Hopkins University* hat gezeigt, dass Menschen mit unbehandeltem leichtem Hörverlust ein doppelt so hohes Risiko haben, an Demenz zu erkranken, im Vergleich zu normal hörenden Menschen. Bei einer mittelgradigen Schwerhörigkeit stieg das Risiko auf das Dreifache und bei einem hochgradigen Hörverlust sogar auf das Fünffache. Es liegen zudem wissenschaftliche Hinweise vor, die auf einen Zusammenhang zwischen Hörverlust und erhöhtem Risiko für kognitive Probleme hinweisen. Häufig ziehen sich Menschen, die schlecht hören, aus ihrem Sozialleben zurück, was zu weniger Reizen führt und die Leistung des Gehirns verringern kann. Der Leistungsabfall kann wiederum bis hin zu einer Demenzerkrankung führen**.

Eine regelmäßige Hörvorsorge ist empfehlenswert, um eine Schwerhörigkeit frühzeitig zu erkennen und zu behandeln und möglicherweise das Demenzrisiko zu verringern. Wurde ein Hörverlust festgestellt, kann dieser durch das Tragen eines Hörgeräts verbessert werden, wodurch sich das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen und Demenz potenziell verringert. Es gibt jedoch noch viel zu lernen über den Zusammenhang zwischen Hörverlust und Demenz. Weitere Studien sind notwendig, um die Verbindung besser zu verstehen und die These eines Einflusses von Hörschädigung auf das Demenzrisiko adäquat mit Forschungsergebnissen zu untermauern.

*Lin, F. R., Metter, E. J., O’Brien, R. J., Resnick, S. M., Zonderman, A. B., & Ferrucci, L. (2011). Hearing loss and incident dementia. Archives of Neurology, 68(2), 214–220. https://doi.org/10.1001/archneurol.2010.362

**Lin, F. R., Yaffe, K., Xia, J., Xue, Q.-L., Harris, T. B., Purchase-Helzner, E., Satterfield, S., Ayonayon, H. N., Ferrucci, L., Simonsick, E. M., & Health ABC Study Group. (2013). Hearing loss and cognitive decline in older adults. JAMA Internal Medicine, 173(4), 293–299. https://doi.org/10.1001/jamainternmed.2013.1868